Man kann die Aufgabe vergleichen mit der Lokalisierung eines Bitfehlers in einem Datenstrom.
Die Hamming-Codierung ist eine gute Möglichkeit dazu.
Der Datenstrom sind die Münzen: Je nachdem, ob Kopf oder Zahl oben liegt, entsprechen Sie Null oder Eins.
Das gesuchte Feld ist die Stelle eines Bitfehlers.
Beim Hamming-Code werden Parity-Bits bestimmter Bereiche berechnet und ergeben so ein Parity-Wort (mehrere Bits, hier sechs).
Der erste Spieler kann eine Münze so umdrehen, dass das Parity-Wort anschließend die Nummer des Feldes ergibt, das der zweite Spieler erraten muss.
Mit sechs Bit funktioniert das hier für jede beliebige Konstellation von Münzen und das geht so:
Der zweite Gefangene berechnet dann auf dieselbe Weise wie Schritt 1 und 2 das Parity-Wort.
Das Ergebnis ist die Nummer des Feldes, das er erraten soll!
(Das Umdrehen der Münze führt dazu, dass das Parity-Wort beim ersten Gefangenen ein anderes ist als beim zweiten. - Außer wenn die Münze auf Feld Null umgedreht wurde. Dann waren in o.g. Schritt 3 das Schlüsselfeld und das Parity-Feld gleich und deswegen das XOR-Ergebnis 000000.)
Der Grund, warum sich das so ergibt liegt darin, dass die XOR-Verknüpfung umkehrbar ist: A XOR B = C ⇔ A XOR C = B
Interessant an diesem Rätsel ist, dass es nur für Schachbrettgrößen funktioniert, bei denen die Kantenlänge eine Zweierpotenz ist.
Hier gibt es eine Excel-Datei, mit der man diese Rechnung nachvollziehen kann.