Unser Landseer Halvar
 

"Halvar" der Landseer

Wie es dazu kam

Maxi ist ein überaus freundlicher und bis zur Selbstaufgabe gutmütiger Hund. Sie ist gut erzogen und man kann sie überall mit hin nehmen. Aber sie ist ein wenig bequem! In letzter Zeit fehlte die Herausforderung für sie und ihre Menschen, etwas Neues zu lernen oder zu unternehmen. So wuchs die Idee, einen weiteren Hund aufzunehmen, den man wieder erziehen und trainieren könnte (und müsste). Ein großer Hund sollte es wieder sein, und kurzhaarig.

Nach einem Besuch der Hundeausstellung des VDH-Nord in Neumünster (nebenbei bemerkt sehr sehenswert und trotz der vielen Besucherhunde erstaunlich entspannt!) fiel die Wahl auf einen Landseer.

Okay, kurzhaarig kann man sie nicht gerade nennen, aber die Bedingung "groß" kann man sicherlich als erfüllt bezeichnen: Ein Landseer-Rüde wird bis zu 80cm groß und bis zu 65kg schwer. Vor allem aber waren diese Hunde auf den ersten Blick sympathisch.

Nach Einholen weiterer Informationen über diese Rasse war klar: Abgesehen vom wuscheligen Fell war ein Landseer genau das Richtige. Der nächste Schritt war dann, sich bei Züchtern lebende Exemplare anzusehen - hinsichtlich des Zeitplans ein folgenschwerer Fehler! Bei einer Züchterin, Astrid Stelzer mit ihren Landseern von Farvel, gab es nämlich Welpen zu sehen und einer war noch nicht vermittelt.

Es hat uns eine Stunde Nachdenken und einen Kassensturz gekostet, bis klar war, dass der zweite Hund ebenso gut jetzt schon kommen könne. Im nächsten Urlaub müssen dann eben 65kg Gepäck zuhause bleiben.

Die Rasse

Landseer stammen von den Neufundländern ab. Sie wurden vorwiegend von Fischern gezüchtet, hatten von daher immer einen Bezug zum Wasser und wurden im 19. Jahrhundert in England populär, weil der Maler Sir Edwin Landseer diese Hunde in dramatischen Rettungsaktionen gemalt hat. Nach eben diesem Maler wurde diese Rasse dann auch benannt.

Auch heute noch werden Landseer als Wasserrettungshunde ausgebildet und eingesetzt, allerdings nicht in Deutschland.

Der Name

Halvar von Flake heißt der Vater von Wicki in der gleichnamigen Zeichentrickserie. Er ist ein sehr behäbiger, manchmal etwas begriffsstutziger aber immer freundlicher und gütiger Nordmann.

Die Behäbigkeit passt wegen der Statur des Hundes - aber man soll sich nicht täuschen: Abgesehen von einem ziemlich großen Kurvenradius ist Halvar ziemlich schnell und agil.

Begriffsstutzig ist Halvar zwar nicht, aber sein Gesichtsausdruck passt zu diesem Begriff - auch das also ein geschicktes Täuschungsmanöver!

Freundlich ist er allemal und die Verbindung zum Wasser passt natürlich zu einem Wikinger, erst recht hier oben im hohen Norden (54° 26' nördl. Breite).

Mit Geburtsnamen heißt er eigentlich "Apfel von Farvel".

Wie es sich anließ

Eine Hauptsorge war, wie das Einzelkind Maxi das neue Rudelmitglied aufnehmen würde. Ihre erste Begegnung mit Halvar - noch bei ihm zuhause - verlief sehr distanziert: Er war interessiert aber sie hat ihn mit Nichtachtung gestraft.

Ganz anders dann, als Halvar in sein neues Zuhause - Maxis Reich - einzog: Hier hat sie ihm ihre Missbilligung seiner Aufdringlichkeit ins Gesicht gebellt.

Die Idee, jedem der beiden Hunde eigene Spielzeuge zuweisen zu wollen, ging gründlich nach hinten los: Das einzig attraktive Spielzeug ist immer dasjenige, welches gerade der andere im Maul hat.

Schon nach zwei Tagen konnte aber auch Maxi sich dem verschmitzten Charme des Welpen nicht mehr entziehen: Zwar nerven sie seine Zuneigungsbekundungen gelegentlich noch immer und er holt sich dafür die eine oder andere Zurechtweisung ab, aber das Spielzeug, das sie am ersten Abend noch knurrend gegen ihn verteidigt hat, darf er ihr heute sogar aus dem Maul nehmen.

Maxi ist sogar regelrecht zu seiner Stiefmutter geworden und verteidigt ihn wie ihren eigenen Sohn: Hatte sie früher bei Stress mit anderen Hunden immer sehr defensive Strategien wie Hinlegen, einen großen Bogen machen, auf jeden Fall aber Klappe halten, so stellt sie sich heute laut bellend vor Halvar, wenn andere Hunde aggressiv oder allzu forsch auf ihn zu kommen. - Er selbst kläfft dann frech von hinten.

Natürlich - darüber muss man sich schon beim ersten Welpen bewusst sein - machen kleine Hunde Unfug. Wenn man Halvars Wohlbefinden daran messen wollten+, könnte man sagen: Es geht im sehr gut! Die Gummibänder an der Plane über dem Brennholz dienen nun nicht mehr der Befestigung der Plane sondern der Belustigung des Welpen. Der Seilzug der Wäschespinne gehorcht nicht mehr den Pendelgesetzen sondern greift bösartig kleine Hunde an, weswegen er mutig vernichtet werden muss. Der Kaninchenstall ist wie Hundefernsehen und wenn man in der Sandkiste buddeln darf, dann darf man auch die kleinen Kieselsteine, die als Drainage rund ums Haus liegen, auf der Terrasse verteilen. Das ist nur eine Auswahl und so hat keiner von uns Langeweile, weder die Hunde noch ihre Menschen.

Die Erziehung

Ein Hund dieser Gewichtsklasse muss funktionieren! Es darf nicht passieren, dass ein erwachsener Landseer einen Menschen unvorbereitet anspringt, egal wie sehr das Ausdruck der Freude des Hundes sein mag.

Die Zauberworte aus der Hundeschule - Motivation und Konsequenz - haben auch bei Halvar funktioniert. Motivation ist nur ein anderes Wort für Leckerlis und Konsequenz ist keine Eigenschaft des Hundes sondern seiner Menschen. Also alles ganz einfach! In der Situation mit einem erwachsenen, gut erzogenen Hund dabei sogar noch einfacher. Halvar lernt von seiner Stiefmutter: Schon als er sich mit seinem Namen noch nicht angesprochen fühlte, konnte man ihn dadurch heranholen, dass man Maxi rief, der Kleine kam immer hinterher.

Das stubenrein Werden war in Halvars Fall völlig unproblematisch: Schon seit seinem Einzug hat er nicht ein einziges Mal in die Wohnung gemacht. Wohl weil er schon von klein auf beim Züchter und auch danach viel draußen war. Schnell hat man auch den Biorhythmus des Kleinen durchschaut und kann ein wenig mit darauf achten: Bei Halvar kommt der Harndrang immer kurz nach dem Aufwachen und man kann ihn rausschicken. (Gott sei Dank schläft er nachts durch!)

Fazit

Wenn die räumlichen und finanziellen Möglichkeiten es hergeben, sind zwei Hunde ebenso unproblematisch wie einer.

Im Gegenteil: Das Alleinsein - eine Zumutung für das Rudeltier Hund - entfällt.

Bilder

Hier noch einige Bilder und darunter ein Resumée nach einem halben Jahr:

Halvars Familie beim Ausflug
Halvars Familie beim Ausflug.

Halvars Familie beim Mittagsschlaf
Die selben Hunde wenige Minuten später...

Ich erforsche mein neues Revier - 1   Ich erforsche mein neues Revier - 2
Ich erforsche und vereinnahme mein neues Revier!

Ich liebe Rinderohren - und alles andere, worauf man herumkauen kann!
Ich liebe Rinderohren - und alles andere, worauf man herumkauen kann!

Maxi zeigt mir, wie man buddelt
Maxi zeigt mir, wie man buddelt

Aufmerksam!
Aufmerksam!

Beim Schreiben dieser Zeilen ist Halvar etwas über acht Monate alt und lebt seit fast einem halben Jahr bei uns. Was hat sich verändert?
Das auffälligste: Halvar ist größer geworden! Maxi, die auch nicht gerade kleine Berner Sennenhündin, hat er in Größe und Masse überrundet. Das scheint auch sein Selbstbewusstsein weiter gefördert zu haben: Von den beiden Hunden ist nun er derjenige, der das Sagen hat.
Mit seinen Lernfortschritten kann man sehr zufrieden sein, allerdings gibt es durchaus den einen oder anderen jugendlichen Übermut, den angesichts seiner Masse nicht jeder witzig findet; er ist schon ein Rabauke - aber trotzdem ein guter Charakter und treuer Freund.

Sein Fell hat das lupenreine Schneeweiß eingebüßt und ist nun von reichlich "Ruß" durchsetzt. Mir gefällt's, es passt zu seinem Rabaukentyp. Auf der Brust wird er wohl auch nie mehr rein weiß werden, denn dort ist er ständig nass vom vielen Saufen. Vermutlich muss er deshalb so viel trinken, weil er beim Sabbern so viel Flüssigkeit verliert; das ist seine einzige Eigenschaft, die etwas stört.

Hier nun also Fotos von Halvar im Alter von etwa acht Monaten:

Halvar

Charakterkopf mit Zunge

Halvar

Halvar in voller Pracht auf der Wiese

Halvar

Was kann ich jetzt anstellen?

Berner Sennenhündin Maxi


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